Archiv für den Monat: Juli 2014

Jetzt wird es interessant

Nachdem die Nacht mit 120 db Wasserrauschen versüßt wurde (ja, der Wasserfall, juhu), war der Morgen noch ein bissl spannender, denn schon ab 8 wurden fünf bis sieben Busse mit sehr interessierten Touristen aus Japan und co. auf unserem Zeltplatz ausgekippt. Distanz ade, einige sind fast in unseren Bus gekrochen. Aber mal ehrlich, wer kann es ihnen verdenken, wir sind ja auch durchaus sehenswert ;-).

Glücklicherweise konnten wir unseren neuen Fans gerade noch entkommen und fuhren geradewegs in Richtung Fla(°)m (bitte den Kringel übers a setzen, ich hab keine Ahnung wie das geht). Dort wollten wir mit der gleichnamigen Bahn fahren, die sich innerhalb von 20 km auf knapp 900m über den Meeresspiegel hochschaubt. An sich eine super Sache, leider sehen das alle Bustouristen und Kreuzfahrtschiffe genauso. Im Ort angekommen, lag die MSC Orchestra schon im Hafen. Das gute Stück fasst ca. 3000 Passagiere. Es war also recht ruhig und kaum Andrang auf die Zugtickets. Deshalb konnten wir auch eines für uns ergattern. Und um es kurz zu machen: Die Fahrt war schön und die Landschaft herrlich, aber das absolute Highlight war der Fotostopp an einem Wasserfall. Alle Passagiere drängelten sich auf die Plattform um ein tolles Foto zu machen, als plötzlich Folklore Musik startete und am Wasserfall ein tanzendes Etwas mit blonder Perücke auftauchte. Um uns herum ungläubiges Staunen und noch mehr Kameras, die klickten. Das war so ein herrlich albernes Schauspiel, das ich definitiv nicht vergessen werde.

Der Clou aber war, dass wir auf dem Campingplatz in Fla(°)m die Cousine von Wolfgang samt Familie getroffen haben. Wir wohnen in Dresden fünf Häuser auseinander und sehen uns praktisch nie und dann so was. Darauf mussten wir natürlich zwei oder auch fünf Gläser Wein trinken, ich kann mich leider nicht mehr genau erinnern, aber es war sehr lustig.

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Heute sind wir nun über das Aurlandsfjell mit grandioser Aussicht auf den Fjord zum Jostedalsbreen gefahren und haben eine Wanderung zum Gletscher Beresetbreen unternommen. Nachdem wir Lilos Phase „mir ist schlecht, ich bin müde, ich hab Hunger, ich muss gleich Heulen, ich kann nicht mehr aufhören mit Heulen“ überstanden hatten (es handelt sich meist nur um ca. 40 Minuten), konnten wir beschwingt in die leichte Wanderung starten. Es war dann doch noch ganz entspannt und spannend, denn wir konnten mehrere kleine Eisabgänge hören und sehen. Ich möchte nicht wissen wie es kracht, wenn da mal ein richtig großes Stück Eis abgeht.

Nun erholen wir uns von den vielen Eindrücken, essen Chips, trinken leckeren Weißwein und feiern Bergfest. In zwei Wochen sind wir wieder in Dresden. Mal sehen, was noch kommt, der km-Stand zeigt jetzt schon 2000 an, wir haben also noch 1000 km, bevor wir umdrehen müssen. Da geht noch was ;-)!

Der erste Gletscher

Nach dem Preikestolen hat uns die Wanderlust gepackt. Von Odda ging es deshalb zum Buerbreen, einer Gletscherzunge, die vom Fjord aus zu sehen ist. Das schmale Tal bis zum Parkplatz war schon ein Abenteuer. Auf dem selbigen standen dann aber schon mindestens zwei T5 California. Unglaublich, wie viele davon hier rumfahren und fast alle sind weiß. Da hab ich mich doch gleich gefragt, ob es den nur so gibt. Aber nein, gerade steht eine graue Variante vor mir auf dem Zeltplatz. Frage also beantwortet ;-).

Zurück zum Gletscher .. der Aufstieg war ziemlich anstrengend, aber abwechslungsreich, weil es über Brücken und glatte Felsen mit Ketten und Stricken ging. Der Ausblick am Gletscher war natürlich super und Lilo hat wieder prima mitgemacht. Ist schon erstaunlich, wie viel Energie in ihr steckt. Selbst am Ende, nachdem wir fast vier Stunden unterwegs waren hat sie noch Lieder gesungen, unfassbar.

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Jedenfalls merke ich jetzt meine Beine und hab eigentlich kaum Lust zu laufen, was aber gut passt, denn heute haben wir nicht viel gemacht außer Fahren und Gucken. Und natürlich endlich auch Angeln, leider hat aber noch nix gebissen. Lustigerweise ist Lilo beim Angeln die Ruhe selbst, sie hat es echt drauf!

In so einem Campingurlaub weiß man dann die kleinen Dinge zu schätzen. Mein Highlight heute war das morgentlichen Aufräumen und Einpacken vom Bus. Lilo und Wolfgang waren Angeln und ich hab mit Musik von Fink in Ruhe gepackt und geputzt, das hat richtig Spaß gemacht. Nun werden sich meine Eltern darüber freuen, aber ich glaube, es wird nur ein seltenes Hochgefühl bleiben und leider nicht dazu führen, dass ich zum Putzteufel mutiere!

Gerade sitzen wir beim Bierchen nahe dem Ort Voss auf einem Campingplatz und schauen den Wolken zu, wie sie sich langsam orange verfärben und der Wasserfall macht dazu einen Höllenlärm, herrlich!

Jetzt wird es typisch!

Zu viel Wärme ist ungesund, deshalb herrschen jetzt endlich „typisch“ norwegische Verhältnisse: Regen, Sonne, Wolken und angenehme 20 Grad. Obwohl ich skeptisch war, hat es uns doch zum Preikestolen verschlagen. Dort durften wir erstmal im strömenden Regen unser cooles Vorzelt aufbauen. Es war nicht ganz einfach, aber nach einer Weile stand es. Dann wurde mir langsam wieder bewusst, warum zelten so ein Abenteuer ist …

  • Die Gemeinschaftsklos, die immer etwas romantisches haben, wenn man der Nachbarin beim Plumpsen und Pupsen zuhören darf
  •  Die Gemeinschaftsduschen, in denen man sich jedes Mal auf die Nase legt, beim vergeblichen Versuch die Hosen möglichst ohne Berührung des verdreckten Bodens anzuziehen
  • Die Nachbarn, die entweder aus niederländischen Kampflesben, wilden norwegischen Bikern oder neunmalklugen Deutschen bestehen

Alles in allem immer wieder spannend also :-)

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Am nächsten Tag, also heute, sind wir tatsächlich zum Preikestolen aufgebrochen und, tatata!!, wir haben es bis zum, leicht überfüllten, Gipfel geschafft. Zwar wurden wir immer mal von norwegischen Trail Runnern im Eiltempo überholt, aber wir konnten den recht schweren Aufstieg innerhalb von 2 Stunden absolvieren. Lilo war richtig gut drauf und hat nicht gemeckert. Ich bin echt stolz auf sie. Dafür durfte sie eine Gipfel-Cola trinken, was uns abends natürlich zum Verhängnis wird. Sie ist gerade ein kleines aufgedrehtes Monster, natürlich ein liebenswürdiges.

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Nach unserer Wandertour konnten wir noch 150 km in meist wolkenbruchartigem Regen fahren, um bis Odda zu kommen. Jetzt stehen wir auf einem kleinen, urigen Zeltplatz direkt neben einem Wasserfall. Mal sehen, wie oft es heute Nacht auf Klo geht, weil es draußen so herrlich plätschert.

PS: Bus fahren macht irre Spaß, ich wurde bloß schon belehrt, nicht zu schnell zu fahren … Aber es fetzt, wenn die eigene Musik läuft, die Straßen eng sind und hinter jeder Ecke eine tolle Landschaft oder ein LKW lauert.

Südseefeeling in Norwegen

Den dritten Tag in Folge ist es heiß, und zwar richtig heiß. Den echten Erholungspart haben wir jetzt schon absolviert. Ständig baden, überall Sandstrand, kaum Leute, geniales Wasser und nur noch Flipflops an den Füßen. Hier liegt Österreich direkt an der Ostsee, nur mit weniger Menschen und viel schöner.

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Und dank der Gastfreundschaft von Familie Johnsen haben wir ne Menge Geheimtipps kennengelernt und mussten uns um nix kümmern. Vielen lieben Dank dafür. Eure riesigen Hamburger waren super lecker! Ich hab allerdings die Befürchtung, dass wir uns jetzt auch ne WII kaufen müssen ;-).

Nachdem wir gestern in Kristiansand das Südseefeeling genießen konnten, hieß es heute Abschied nehmen und ab auf die Piste. Zusammen mit Steff und Familie sind wir zum Leuchtturm Lista gefahren, um anschließend die kommenden Wochen allein auf Reisen zu gehen.

Jetzt sind wir auf einem kleinen Zeltplatz mit Sandstrand und herrlichen Bergen. Es ist gerade halb elf und überall wird gekocht und geschwatzt.

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Mein persönliches Highlight heute war jedoch Lilo, die am Strand unbedingt mal Pippi musste. Wir als wenig pädagogische Eltern meinten nur: „Geh doch ins Wasser“ (jaja, wie abartig und auch eine absolute Ausnahme) … jedenfalls meinte ich nur zu ihr, dass sie bis zum Bauch reingehen soll. Was macht Lilo? Geht bis zu den Oberschenkeln rein und hockt sich hin … total „unauffällig“. Ich konnt nicht mehr vor Lachen!

Ach so, für Eva: Was gab es zu essen? Erster Gang Schrimps, zweiter Gang Rührei und 3. Gang Avocado-Creme … alles selbst gemacht, juhu! Ich hab jetzt schon 2 Kilo mehr auf den Rippen.

Hallo Norwegen :-)

Endlich da, Norwegen hat uns wieder. Nach einer halbwegs entspannten 9 Stunden Fahrt verpassten wir um haaresbreite einen sensationellen Sonnenuntergang an der dänischen Küste, weil wir auf der Suche nach einem Campingplatz waren. Aber Sonnenuntergänge werden wir ja noch zu Hauf erleben, nicht wahr?!

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Lilo hat die Fahrt tapfer durchgehalten und war dann bei ihrer ersten Nacht auf einem Campingplatz wahnsinnig aufgedreht und happy. Das Geplapper hielt deshalb bis 23.40 Uhr an, war irgendwie süß :-)

Heute (Mittwoch) ging es dann früh zur Fähre, die doch ziemlich klein ausfiel. Es war ein Katarmaran, der mit Autos zugestopft wurde. Jetzt war mir auch klar, warum die Überfahrt nur reichlich 2 Stunden dauern sollte. Glücklicherweise war die See total ruhig, so dass es zu keinen Brechanfällen gekommen ist. Mal sehen, ob wir auf der Rückfahrt genauso viel Glück haben.

Dann ging es zu Steff, wo Waffeln und ein schöner Badeausflug auf uns warteten. Und  nein, ich hab mich nicht sofort ins W-LAN gehangen und Facebook gecheckt, ich bin ein bissl stolz auf mich ;-).

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Jetzt noch Weinchen und chillen, der Urlaub geht richtig gut los … und der Bus fährt sich super, auch über die zahlreichen Bumper, die wir hüpfend überqueren, juhu!

Vorurlaubstiefpunkt? Erreicht!!

Packen … es ist einfach nur ätzend! Gefühlt der gesamte Haushalt muss in ein immer, und zwar immer!!, viel zu kleines Auto. Und dann ist da diese Gewissheit, dass man auf jeden Fall irgendwas Wichtiges vergisst. Ich hab gerade null Bock und bin wohl keine große Hilfe. Also werd ich mich zum Brennen von MP3s zurück ziehen und anschließend einfach gepflegt meckern, dass das eh alles nüscht wird.

Aber morgen Vormittag wird wohl alles verstaut sein, so hoffe ich. Hauptsache die Kameraausrüstung ist drin, und der Alkohol, und die DVDs für Lilo und der Badeanzug … und und und!

Unser T5 California ... schön und vor allem weiß :-)
Unser T5 California … schön und vor allem weiß :-)

Und der Bus? Ja der ist schick und so kuschlig. Irgendwie aber auch winzig … und wir haben den Fahrradträger drauf, fahren aber ohne Fahrräder. Was mich aber total ärgert, weil ich eigentlich gerne ein paar Runden radeln würde. Mit den Rädern wäre aber der Bus zu hoch für die Fähre. Also Pech gehabt. Dann muss ich doch all meine Urlaubsfreizeit ins Fotografieren stecken. Aber vielleicht hab ich Glück und darf mal ne Runde auf einem Leihsattel drehen, mal schauen!

Urlaubsfeeling, verdammt wo bist du?

Hi und herzlich willkommen auf meinem kleinen Blog. Hier werd ich die nächsten vier Wochen in blumigen Worten die Tage in Norwegen beschreiben. Unser kleiner Familienurlaub wird fast vier Wochen dauern und uns hoffentlich an viele schöne, spektakuläre und ruhige Orte bringen, an denen wir die Natur genießen können. Ich bin äußerst gespannt, wie weit wir kommen und was wir alles sehen werden. Und nicht zuletzt wird es eine kleine Herausforderung für den Seelenfrieden aller Beteiligten. Vier Wochen, 24 Stunden zu Dritt, das klingt nach “purer” Erholung. Aber wir werden sehen, wie wir als Familie durchkommen.

Für mich bedeutet Norwegen die Chance endlich ein bissl Abstand zu gewinnen, vor allem vom Rechner, dem Internet und anderen Dingen, die mich beschäftigen. Ich will fotografieren, das Hirn ausschalten und mich entspannen. Bin gespannt, wie oft mir Lilo einen Strich durch die Rechnung macht ;-) … wir zwei Sturköpfe werden uns schön aneinander reiben. Aber so soll es auch sein. Wer aber sehr fehlen wird ist Bea, die ich jeden Tag vermisse, aber besonders jetzt wird mir wieder klar, wie sehr ich an ihr gehangen habe und was sie mir bedeutet hat.

Nun ja, was mir jetzt noch fehlt ist das Urlaubsfeeling. Die Planungen sind, sagen wir mal, wenig professionell gelaufen. Aber egal, ich glaube, wenn ich endlich im Bus sitze und die ersten 1000 km geschafft sind, dann kommt es endlich, das Gefühl von Freiheit.

Wer Lust hat, der kann meinen Blog immer mal besuchen und schauen, wie es uns ergeht. Bin mir nicht sicher, ob es wirklich spannend für Euch wird, aber naja, ich hab immer das Talent, aus Kleinigkeiten ein großes Ding zu machen ;-)

Susi